Chronische Schmerzen? Bewegung als Ansatz zur Linderung

Ein wichtiger Teil der Behandlung chronischer Schmerzen ist regelmässige Bewegung und Physiotherapie. Erfahre in diesem Artikel alles über die Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten chronischer Schmerzen.

13.11.236min Lesezeit
    Frau greift sich an die Schläfen, da sie unter chronischen Kopfschmerzen leidet.

    Chronische Schmerzen sind mehr als nur körperliche Unannehmlichkeiten. Sie können die Lebensqualität tiefgreifend beeinflussen und erhebliche psychische und soziale Auswirkungen haben. In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf die Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmethoden chronischer Schmerzen. Bleib bis zum Schluss dran, wenn du mehr darüber erfahren willst, wie unsere Software Akina Cloud dir dabei helfen kann, therapeutisches Training als Behandlung von Schmerzen zu nutzen!

    Was sind chronische Schmerzen?

    Chronische Schmerzen können mit verschiedenen Erkrankungen einhergehen. Sie können aber auch als Schmerzerkrankung auftreten, die keine eindeutige körperliche Ursache hat. Der Schmerz ist hierbei das Leitsymptom für eine Dauer von über drei Monaten oder aber auch immer wiederkehrend über einen längeren Zeitraum.

    Was ist der Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen?
    Akute Schmerzen sind zeitlich und lokal begrenzt und haben normalerweise eine klar erkennbare Ursache (beispielsweise eine Gewebeschädigung). Sie erfüllen eine Signal- oder Warnfunktion - ihre Aufgabe ist es, uns mitzuteilen, dass etwas nicht stimmt. Der Schmerzreiz, also die Ursache des Schmerzes, kann zielgerichtet behandelt und weitere Schädigungen dadurch vermieden werden.

    Chronische Schmerzen hingegen sind lang anhaltend (länger als drei Monate) und nicht immer genau lokalisierbar. Die eigentlichen Ursachen und entsprechende Behandlungsmethoden sind dementsprechend schwierig zu ermitteln. Chronische Schmerzen haben keine Funktion, sie sind keine Hinweise auf ein zu behandelndes Problem - sie selbst sind das Problem. Die Schmerzen sind in manchen Fällen eine eigenständige Krankheit, die auf einer Störung der Schmerzverarbeitung im Gehirn und Überempfindlichkeit des Nervensystems basiert.

    Ursachen und Entstehung von chronischen Schmerzen:

    Verschiedene Ursachen können chronischen Schmerzen zu Grunde liegen:

    • Körperliche Ursachen:
      Körperliche Verletzungen oder Erkrankungen können mit chronischen Schmerzen einhergehen. Das kann beispielsweise ein Bandscheibenvorfall, Bänderriss oder verschleissbedingte Gelenkschmerzen sein.
    • Neurologische Ursachen:
      Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose, Phantomschmerzen, Fibromyalgie, Neuropathie oder ein komplexes regionales Schmerzsyndrom können die Schmerzursache sein.
    • Psychische Ursachen:
      Psychische Erkrankung wie Depression, Angststörungen, Psychosen oder posttraumatische Belastungsstörungen können chronische Schmerzen auslösen oder verstärken.
    • Soziale Komponente:
      Einsamkeit, Konflikte in Familie oder Arbeitsplatz sind zusätzliche Risikofaktoren, die eine Schmerzerkrankung begünstigen.
    Junge Frau stützt resigniert das Gesicht auf die Hände.
    Psychische oder soziale Probleme können chronische Schmerzen verursachen oder verstärken.

    So können sich Schmerzen chronifizieren:
    Der Auslöser für chronischen Schmerzen kann beispielsweise ein akutes physisches Problem sein. Wenn dieses nicht entsprechend behandelt wird, kann der Schmerz über die Heilung des körperlichen Problems anhalten. Andere erschwerende Umstände wie psychische oder soziale Probleme können die Wahrscheinlichkeit vergrössern, dass der Schmerz bestehen bleibt. Durch diese anhaltende Reizung der Nervenfasern (Nozizeptoren) sinkt die Schmerzschwelle mehr und mehr. Selbst bei kleinen Reizen oder Berührungen werden unter diesen Umständen schon Schmerzen empfunden. Das Schmerzgedächtnis speichert diesen Zustand der Überempfindsamkeit der Nerven und es entsteht eine sogenannte Chronifizierung der Schmerzen. Man spricht hier von einem sogenannten chronischen Schmerzsyndrom.

    Symptome und Diagnose chronischer Schmerzen

    Symptome
    Da chronische Schmerzen oft keine körperlich erkennbare Ursache haben, kann man sie abgesehen von den anhaltenden Schmerzen an wenigen anderen Symptomen festmachen. Es ist allerdings üblich, dass Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen mit ihnen einhergehen. Auch depressive Verstimmungen treten häufig in Kombination mit chronischen Schmerzen auf. Hierbei entsteht eine wechselseitige Auswirkung von Psyche und Schmerzen: Die starken Schmerzen verschlechtern die mentale Gesundheit, und diese wirkt sich wiederum negativ auf das Schmerzempfinden aus.

    Als Folge der Schmerzen und der auslaugenden Begleitbeschwerden kommt es häufig vor, dass sich Betroffene stark einschränken und sozial isolieren. Das Erwerbsleben wird unter diesen Umständen natürlich ebenfalls negativ beeinflusst. Es ist darum wichtig, bei lang anhaltenden, wiederkehrenden oder stärker werdenden Schmerzen so schnell wie möglich einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen und eine Abklärung vornehmen zu lassen.

    Diagnose
    Für die Diagnose eines chronischen Schmerzsyndroms wird als Erstes eine Anamnese durchgeführt. Bei diesem ausführlichen Patientengespräch erhält der oder die behandelnde Ärzt*in einen ersten Eindruck der vorliegenden Umstände. In diesem Gespräch wird nicht nur erfragt, wann, wo, und wie stark die Schmerzen auftreten, sondern auch, welche Krankheiten oder Verletzungen in der Vergangenheit vorgekommen sind oder aktuell vorliegen. Ein wichtiger Faktor ist auch hier die Abklärung der psychosozialen Situation des Schmerzpatienten, also die emotionale Verfassung und andere Faktoren wie wirtschaftliche und soziale Umstände.

    Nach der Anamnese erfolgt eventuell eine körperliche Untersuchung mittels bildgebenden Verfahren wie beispielsweise einem Ultraschall, einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomographie (CT) um allfällige Gewebe- oder Nervenschädigungen zu ermitteln. Unter Umständen können zusätzliche Laboruntersuchungen (z.B. Blut) ratsam sein.

    Mann greift sich an die schmerzende Seite.
    Die Diagnose: Neben einer mündlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung können Scans und Labortests sinnvoll sein.

    Wie sieht die Behandlung von chronischen Schmerzen aus?

    Je nach Intensität der Schmerzen können verschiedene Therapieansätze für die Behandlung eines chronischen Schmerzsyndroms kombiniert werden. Das zuvor erwähnte Schmerzgedächtnis kann durch die Schmerzbehandlung nicht gelöscht, aber positiv beeinflusst werden. Je nach Ursache ist es nicht immer möglich, komplett schmerzfrei zu werden. Mit der richtigen Behandlung kann ihnen allerdings zu grossen Teilen entgegengewirkt, und die Lebensqualität verbessert werden.

    Empfohlen wird in vielen Fällen eine multimodale Schmerztherapie. Die multimodale Therapie vereint verschiedene Ansätze, um den individuellen Bedürfnisse von Schmerzpatienten gerecht zu werden. Folgende Behandlungsansätze gehören dazu:

    • Schmerzmittel: Die Einnahme von Schmerzmitteln kann Schmerzen effektiv lindern. Hier muss allerdings beachtet werden, dass das vom Arzt vorgegeben Maximum nicht überschritten wird.
    • Physiotherapie und/oder Ergotherapie: Gesundheitsfördernde Bewegung und Physio- oder Ergotherapie lindern Schmerzen und erhalten die Mobilität. Falls durch die Schmerzen eine Schonhaltung eingenommen wird, kann Physiotherapie dabei helfen, die Haltung zu überwinden.
    • Psychologische Therapie: Der Fokus bei psychologischen Therapieansätzen ist, Ängste abzubauen und Hilfe für einen besseren Umgang mit dem Schmerz zu bieten.
    • Achtsamkeitstraining: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion ist ein wissenschaftlich belegter Ansatz zur Bewältigung aller Arten von stressbasierten Erkrankungen.
    • Sozialberatung: Sind die sozialen Umstände mitverantwortlich für Schmerzzustände, können diese mithilfe der Beratung verbessert werden.
    • Komplementäre Therapien: Alternative Verfahren wie Akupunktur, Massagen, Wärme- oder Kälteanwendungen können unter Umständen kurzfristig zur Schmerzlinderung und einem gesteigerten Wohlbefinden beitragen. Ihre Wirksamkeit ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Erfahre hier mehr zum Thema.
    • Neurochirurgische Schmerztherapie: Operative Eingriffe am Zentralnervensystem können dabei helfen, Schmerzsignale zu unterdrücken und schmerzlindernde Systeme zu aktivieren.

    Der Entstehung chronischer Schmerzen vorbeugen

    Die mit Abstand wichtigste Massnahme zur Vorbeugung eines chronischen Schmerzsyndroms ist es, akut auftretende Schmerzen ernstzunehmen und diese angemessen zu behandeln. Nur wenn sie in ihrer Ursache behoben werden, kann sich der Schmerz nicht eigenständig machen. Weitere Faktoren wie ein gesundes Stressmanagement, ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf und regelmässige Bewegung tragen zu einem gesunden Lebensstil bei, was wiederum Verletzungen, Erkrankungen und Schmerzen vorbeugt und dabei hilft, sie zu behandeln.

    Frau dehnt mit Akina ihren Körper in Yoga-Pose.
    Bewegung hilft, chronische Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu bewahren.

    So lindert Akina chronische Schmerzen am Bewegungsapparat

    Wenn bei gewissen Bewegungen Schmerzen entstehen, versuchen viele Betroffene, diese Art der Bewegung einzuschränken oder zu vermeiden. Langfristiges Ruhigstellen wirkt sich jedoch negativ auf den Schmerz aus, da sich die Muskeln, die nicht benutzt werden, abbauen und sich die Sehnen und Gelenkkapseln zusammenziehen. Dadurch kann die Bewegung nur noch unter grösseren Schmerzen oder gar nicht mehr ausgeführt werden. Als Folge bilden sich Fehlhaltungen und Verspannungen, die die Schmerzen ebenfalls verstärken. Regelmässiges Training kann dem entgegenwirken.

    Es ist aber nicht nur die Kräftigung der Muskulatur, die das Schmerzempfinden positiv beeinflusst. Gezielte Bewegung schüttet Glückshormone aus, welche - ähnlich wie Opioide - eine schmerzlindernde Wirkung haben. Es ist daher wichtig, sich regelmässig und langfristig für gesundheitsfördernde Bewegung zu motivieren.Und genau dafür ist Akina da. Unsere KI-basierte Trainingssoftware unterstützt dich beim therapeutischen Training zu Hause. Unabhängig davon, ob deine Schmerzen chronisch oder akut sind, ob sie von einer Verletzung oder Krankheit herrühren, ob sie den Rücken oder die Hüften betreffen: Wir haben das passende Trainingsprogramm für dich oder arbeiten an dessen Entwicklung.

    Unsere interaktive Software erkennt deine Bewegungen durch die Kamera deines Laptops und gibt dir in Echtzeit wertvolles Feedback. Dein Physiotherapeut kann deine Fortschritte oder Defizite über unsere Plattform mitverfolgen und dir zusätzliche Tipps geben, um deine Behandlung noch effektiver zu gestalten. Doch damit nicht genug: Du kannst deine Schmerzwahrnehmung nach jedem Training angeben - Veränderungen in deinem Empfinden werden dadurch aufgezeichnet, und die Trainingsintensität kann weiter auf dich angepasst werden. Uns ist bewusst, dass nicht nur der Körper, sondern auch der Geist eine wichtige Rolle bei der Behandlung spielt. Deswegen ist unser Trainingsprogramm mit stressreduzierenden Achtsamkeitsmeditationen und informativen Wissensbeiträgen ergänzt.

    Haben wir dein Interesse geweckt? Melde dich über den unterstehenden Button für unseren Newsletter an und probiere Akina schon bald selbst aus!

    13.11.236min Lesezeit

    Teilen

      Über den Autor

      Content Writer

      Besser beginnt heute.

      Es braucht gar nicht viel zur Besserung. Melde Dich jetzt an und teste Akina als eine*r der Ersten selbst.

      Du bist eine Fachperson des Gesundheitswesens?

      Mehr Informationen
      Akina Logo

      Bei Akina glauben wir an die Zusammenarbeit von Patienten und Physiotherapeuten über die Klinik hinaus. Gemeinsam können wir den Pfad in eine bessere Zukunft ebnen - mit jeder Bewegung etwas weiter.

      © 2024 Akina