Rückenschmerzen im oberen Rücken: So wirst du sie los

Schmerzen im oberen Rücken können verschiedene Ursachen haben. Obwohl sie oft harmlos sind, möchten wir sie nicht länger als nötig ertragen. Erfahre hier, mit welchen Massnahmen du den unerwünschten Begleiter wieder loswirst!

24.04.246min Lesezeit
    Junge Frau starrt mit Rundrücken aufs Handy, was zu Schmerzen im oberen Rücken führen kann.

    Schmerzen im mittleren oder oberen Rücken sind nicht ganz so verbreitet wie Nacken- oder Kreuzschmerzen — das macht sie jedoch nicht weniger lästig. Die gute Nachricht? Die Schmerzen im mittleren und oberen Rückenbereich sind oft auf Verspannungen und Fehlhaltungen zurückzuführen, es stecken also nur sehr selten ernsthafte Erkrankungen hinter ihnen.

    In diesem Artikel besprechen wir, woher Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule kommen, wie du sie am besten behandelst, und wie du ihnen künftig vorbeugen kannst. Die Tipps und Gesundheitsinformation in diesem Artikel sollen dir einen Einblick ins Thema bieten, sie ersetzen jedoch keine ärztliche Behandlung. Bitte lass dich von einer medizinischen Fachperson untersuchen, wenn du unter sehr starken Schmerzen leidest oder die Schmerzen schon über lange Zeit unvermindert bestehen bleiben.

    Ursachen für Schmerzen im oberen Rückenbereich

    Diverse Ursachen können für die Schmerzen im oberen Rücken verantwortlich sein. Sie reichen von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen oder Verletzungen.

    Muskelverspannungen der oberen Rückenmuskulatur

    Die häufigste Ursache für Rückenbeschwerden im Bereich der Brust- und/oder Halswirbelsäule sind Muskelverspannungen. Grund für diese Verspannungen sind Fehlhaltungen, Fehlbelastungen oder Bewegungsmangel.

    • Fehlhaltung: Eine typische Fehlhaltung ist beispielsweise ein Rundrücken: Diese Haltung zeichnet sich durch einen permanent nach vorne gezogenen Schultern und Nacken aus, was in einer dauerhaften Anspannung der Muskeln resultiert. Der Rundrücken ist in vielen Fällen auf unseren modernen Lebensstil zurückzuführen: Wir verbringen einen Grossteil des Tages mit gerundetem Rücken vor dem Computer oder schauen mit nach vorne geneigtem Kopf aufs Handy. Hallo Nackenschmerzen!
    • Fehlbelastung: Fehlbelastungen wie zum Beispiel durch das inkorrekte Heben von schweren Gegenständen, übertriebenes Krafttraining, schlechte Schlafgewohnheiten oder regelmässige einseitige Belastungen (z.B. das seitliche Tragen eines Kindes) können ebenfalls zu oberen Rückenschmerzen führen. Durch die langanhaltende Anspannung der Muskeln kann es zu einer Verhärtung, Verkürzung, verschlechterten Durchblutung oder Überspannung der Muskeln im Schulter- und Brustbereich kommen. Als Folge wird mehr Druck auf Bandscheiben, Brustbein, Zwerchfell und Gelenke aufgebaut, was die Mobilität beeinflussen kann.
    • Bewegungsmangel: Ähnlich wie im zuvor genannten Punkt führt Bewegungsmangel zu einer Versteifung der Muskeln, Faszien und Wirbelgelenken, was zu einer Fehlhaltung oder Fehlbelastung führen kann. Ausserdem wird das Gewebe durch Bewegungsmangel nicht ausreichend durchblutet, was zu einer verminderten Nährstoffversorgung führen kann. Dies endet wiederum in Schmerzen und Steifheit.
    Achtung: Bei Empfindungsstörungen wie zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen, plötzlicher Enge im Brustkorb sowie einhergehendem Fieber oder Übelkeit muss sofort ein Arzt bzw. eine Ärztin kontaktiert werden.
    Frau greift sich bei der Arbeit an den schmerzenden oberen Rücken.
    Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz können zu einer besseren Körperhaltung und weniger Schmerzen beitragen.

    Erkrankungen oder Verletzungen der Wirbelsäule

    Es können auch Erkrankungen oder Verletzungen der Wirbelsäule zu akuten oder chronischen Rückenschmerzen im BWS (Brustwirbelsäulen)- und HWS (Halswirbelsäulen)-Bereich führen. Nachfolgend haben wir die häufigsten zusammengefasst:

    • Degenerative Erkrankungen:
      Degenerative Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder Osteoporose können im Laufe der Zeit durch Verschleiss der Wirbelsäule entstehen. Sie äussern sich in Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Rücken, da sich die Gesundheit der Bandscheiben und Facettengelenke verschlechtert und ihre normale Funktion beeinträchtigt wird.
    • Fehlstellungen der Wirbelsäule:
      Fehlstellungen der Wirbelsäule treten in der Regel im oberen Rückenbereich auf. Skoliose beispielsweise ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die zu einer ungleichmässigen Belastung der Wirbelkörper und der umgebenden Muskeln führen kann. Dies resultiert wiederum in Muskelverspannungen und Schmerzen im oberen Rücken, insbesondere wenn die Skoliose fortschreitet oder unbehandelt bleibt.
    • Blockaden der Rippenwirbelgelenke:
      Wirbelblockaden können durch plötzliche Bewegungen, Überlastung oder Verletzungen entstehen und zu Schmerzen im oberen Rücken und Nacken- oder Schulterbereich führen, insbesondere beim Atmen oder Bewegen der Arme.
    • Bandscheibenvorfall:
      Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der innere Teil einer Bandscheibe durch die äussere Schicht bricht und auf die umliegenden Nerven drückt. Ein Bandscheibenvorfall kann sowohl in der Lendenwirbelsäule (unterer Rücken) als auch in der Brust- oder Halswirbelsäule (mittlerer bis oberer Rücken, Nacken) vorkommen. Der Bandscheibenvorfall zeichnet sich durch sehr starke, stechende Schmerzen mit einhergehender Bewegungseinschränkung aus.
    • Frakturen:
      Brüche der Wirbelkörper im oberen Rückenbereich können durch Trauma wie Stürze oder Unfälle verursacht werden. Diese Frakturen können zu akuten Rückenschmerzen führen und sich sogar zu chronischen Beschwerden ausweiten, insbesondere wenn sie nicht angemessen behandelt werden.

    Organische Ursachen

    In einigen Fällen können auch organische Ursachen verantwortlich für die Schmerzen im oberen Rücken sein, auch wenn sie scheinbar nichts mit dem Rücken selbst zu tun haben. Zu möglichen Verursachern gehören:

    • Lungenerkrankungen:
      Erkrankungen der Lunge wie zum Beispiel Lungenentzündungen, Pleuritis (Rippenfellentzündung) oder Lungenkrebs können Schmerzen im oberen Rücken verursachen. Dies liegt daran, dass die Nerven, die die Lunge innervieren, Schmerzsignale an den oberen Rücken senden können, insbesondere wenn die Erkrankung die Pleura (das Gewebe, das die Lunge umgibt) betrifft.
    • Magenprobleme:
      Magenprobleme wie Magengeschwüre, Sodbrennen oder Magenentzündungen können zu Schmerzen im oberen Rücken führen. Dies passiert, da die Schmerzen bis in den oberen Rückenbereich ausstrahlen können.
    • Nierenerkrankungen:
      Dasselbe gilt für Nierenerkrankungen: Nierensteine, Nierenbeckenentzündungen oder Niereninfektionen können ebenfalls Rückenprobleme verursachen, da sich die Nieren im unteren Rückenbereich befinden und Schmerzen bis in den oberen Rücken ausstrahlen können.
    • Herzerkrankungen:
      Herzerkrankungen wie Angina pectoris (Brustenge) oder Herzinfarkt können zu Schmerzen im oberen Rückenbereich führen, die oft mit einem Druck- oder Engegefühl einhergehen.

    Psychische Ursachen

    Chronischer Stress, Überforderung, Burnout und Depressionen sind psychische Zustände, die ebenfalls zu Schmerzen im Rücken führen oder bereits bestehende Schmerzen verstärken. Stress und Überforderung können zu einer erhöhten Muskelspannung führen, insbesondere im Schulter- und Nackenbereich, was zu Schmerzen im oberen Rücken führen kann. Eine Depression oder ein Burnout-Syndrom können ebenfalls mit körperlichen Beschwerden wie Schmerzen im oberen Rücken einhergehen, da diese oft mit einer allgemeinen Erschöpfung und Muskelverspannungen verbunden sind.

    Älteres Ehepaar führt zusammen Dehnübungen durch, um Rückenschmerzen im oberen Rücken zu behandeln.
    Ein aktiver Lebensstil bewirkt Wunder: nicht nur in der Prävention von Rückenschmerzen, sondern auch in der Behandlung.

    Behandlungsmethoden für Schmerzen im oberen Bereich der Wirbelsäule

    Diese Behandlungsmassnahmen beziehen sich lediglich auf die Behandlung von unspezifischen Rückenschmerzen, die zu grosser Wahrscheinlichkeit durch Muskelverspannungen entstanden sind. Sollten die Schmerzen durch organische Ursachen oder Verletzungen der Wirbelsäule entstanden sein, muss eine medizinische Fachperson für Diagnostik und Behandlung herbeigezogen werden.

    1. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen und Techniken empfehlen, um die Muskeln im oberen Rücken zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Haltungsprobleme zu korrigieren. Eine Rückenschule kann ebenfalls hilfreich sein, um Patienten über die richtige Körperhaltung und ergonomische Prinzipien im Alltag zu informieren.
    2. Medikamente zur Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) können zur kurzfristigen Linderung von Schmerzen im oberen Rückenbereich eingesetzt werden. In einigen Fällen können auch Muskelrelaxantien verschrieben werden, um Muskelverspannungen zu reduzieren.
    3. Massagen: Massagen können helfen, Verspannungen und Verhärtungen im oberen Rückenbereich zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Ein qualifizierter Masseur wendet gezielte Techniken an, um die Schmerzen zu lindern und die Entspannung zu fördern.
    4. Langes Sitzen vermeiden: Vermeide längeres Sitzen in einer statischen Position, insbesondere, wenn du zu einer schlechten Haltung (Rundrücken) tendierst. Zu stehen, sich zu strecken und kurze Arbeitspausen einzulegen, kann helfen, die Belastung des oberen Rückens zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern.
    5. Wärme: Die Anwendung von Wärme, wie zum Beispiel mit einer Wärmflasche oder einem Heizkissen, kann ebenfalls dazu beitragen, Muskelverspannungen im oberen Rückenbereich zu lösen und die Schmerzen zu lindern. Die Wärme verbessert die Durchblutung und fördert die Entspannung der Muskulatur.
    6. Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder achtsamkeitsbasierte Stressreduktion können helfen, Stress abzubauen, Muskelverspannungen zu reduzieren und die Schmerzen im oberen Rückenbereich zu lindern.
    7. Ergonomische Anpassungen: Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz, wie die richtige Positionierung des Bildschirms, ergonomische Stühle oder Stehpulte, können dazu beitragen, die Belastung des oberen Rückens während des Arbeitens zu reduzieren und Schmerzen vorzubeugen.

    Annika Dunkel, Akina’s therapeutische Content Managerin, macht zudem auf die Bedeutung der Mind-Body-Connection aufmerksam:

    “Unser Körper ist für Bewegung konzipiert. Das lange Sitzen, das heutzutage leider üblich ist, ist unnatürlich. Die meisten Rückenschmerzen sind gutartig, was bedeutet, dass sie von Muskeln und Gelenken herrühren. Durch ausreichende Bewegung kann man aktiv dagegen vorgehen und den Rücken stärken. Zudem darf man nicht ausser Acht lassen, dass mentale Belastungen durch die Verbindung von Gehirn und Körper ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn man Rückenschmerzen hat, ist es sinnvoll zu überlegen, was einen derzeit mehr belastet als vor dem Auftreten der Rückenschmerzen, und diesen Belastungsfaktor dann zu bewältigen.”
    💡
    Es ist ausserdem wichtig, diese Behandlungsmethoden je nach Ursache und Schweregrad der Schmerzen individuell auf deine Bedürfnisse anzupassen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der verschiedene Techniken kombiniert, kann oft die besten Ergebnisse erzielen. Wir empfehlen, einen Arzt oder Physiotherapeuten zu konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten und einen geeigneten Behandlungsplan zu erstellen.
    Akina Software auf Laptop bei Patienten mit Schmerzen im oberen Rücken.
    Akina unterstützt dich bei gesundheitsfördernder Bewegung durch klinisch getestete Therapiepläne und KI-gestützter Bewegungsoptimierung.

    Mit Akina gegen Schmerzen im oberen Rücken

    Eins ist klar: Gesundheitsfördernde Bewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen. Die Umsetzung ist allerdings nicht immer so einfach — Welche Übungen eignen sich bei Schmerzen im oberen Rücken? Wie viele Wiederholungen werden benötigt? Wird die Übung korrekt ausgeführt, wo gibt es noch Verbesserungspotential?

    Und genau dafür ist Akina da: Unsere Software Akina Cloud leitet dich über unsere interaktive, audiovisuelle Plattform beim therapeutischen Training zu Hause an. Durch sofortiges KI-Feedback weisst du, ob du die Übung richtig ausführst und worauf du beim Training besonders achten musst. Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben die Möglichkeit, deine Fortschritte oder Defizite zu beurteilen und deinen Trainingsplan entsprechend anzupassen. Dies erlaubt Patienten und Therapeuten, im Dialog zu bleiben und die Physiotherapie - und somit der Weg zur Besserung - effizienter zu gestalten.

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